Alessandro Di Bernardo 25.08.2017 15:41:48 7 min read

Was macht eigentlich ein CRM Consultant?

Berlin. Irgendwann im Sommer 2014. Die Sonne brennt auf die Hauptstadt und ich sitze mit meiner WG in der Küche, unser Dreh- und Angelpunkt der Wohnung. Die Partnerin von meinem Mitbewohner arbeitet im Sales Bereich für einen Hersteller hochprozentiger Spirituosen und fährt von Bar zu Bar und spricht dort mit ihren Kunden. Ich schaute mit auf ihr Notebook und mir fiel auf, dass sie sich auf einer auffällig blau gefärbten Website bewegte.

“Was tust Du da?”
“Ich plane gerade meine Kundenbesuche für diese Woche.”
“Ja, das sehe ich auch, aber wie genau machst Du das?”
“In Salesforce.”

Das war damals mein erster Berührungspunkt mit Salesforce. Nach unserem kurzen Gespräch habe ich dies natürlich gleich wieder in den Tiefen meines Gedächtnisses verstaut, bis zu dem Zeitpunkt, wo ich mein Studium erfolgreich beendet hatte und auf Jobsuche war. Mein Studiengang war Business Management und internationales Marketing, klassische Betriebswirtschaftslehre, somit kein IT-Hintergrund, aber ich hatte eine sehr hohe IT-Affinität.

Bei meiner Suche stieß ich auf folgende Position einer globalen Unternehmensberatung in München:

“Junior Experte/in für Salesforce”

...kundenorientiertes Arbeiten...
...lernen Sie Salesforce in unserem Traineeprogramm…
...ohne IT-Studium....

Was macht man als erstes, wenn man von etwas keine Ahnung hat? Richtig: Hallo Google! Ich informierte mich tiefergehend über Salesforce und dessen Technologie und fand die Thematik sehr spannend jedoch vor allem zukunftsträchtig. Also habe ich mich dort beworben und die Stelle bekommen.

Da saß ich also, kein IT-Studium, keine Ahnung von Datenmodellen und keine Programmierkenntnisse – lediglich den Willen und die Ambition etwas zu lernen.

In den ersten zwei Monaten lernte ich die Plattform sehr intensiv kennen und bereitete mich auf meine erste Zertifizierung vor. Salesforce bietet einem die Möglichkeit, sich durch die sehr gute Dokumentation und den Trailheads (die spielerische Art Salesforce kennenzulernen) mit schnellen Erfolgen in die Thematik einzuarbeiten. Mit Trailheads und einer Developer Umgebung (die sich übrigens jeder kostenfrei erstellen kann) lässt sich auch feststellen, ob Salesforce überhaupt etwas für einen ist.

Während meiner Zeit im Konzern habe ich viel gelernt, jedoch für mich entdeckt, dass man nur ein kleines Rad in einem riesen Fahrzeug ist. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden, einen neuen Weg zu gehen.

Jetzt sitze ich hier in der factory42, umgeben von großartigen Kollegen, mittendrin in spannenden Projekten mit namhaften Kunden wie zum Beispiel einem international tätigen Spieleentwickler oder der größten Tageszeitung in der Schweiz.

Aber genug Geplänkel, jetzt zu der spannenden Frage:

Wie sieht der Tag eines Consultant aus?

Grundsätzlich hat ein Consultant mehrere Bereiche, in denen er arbeitet. Dazu zählen:

  • Workshops
  • Beratung
  • Implementierungen
  • Testing
  • Trainings
  • Support

In den Workshops findet der direkte Kundenkontakt statt. Man sitzt gemeinsam in einer Runde (persönlich oder virtuell) und analysiert die Herausforderungen des Kunden und zeigt ihm auf, wie man diese mit Salesforce lösen kann. Die Beratungsphase ist ein laufender Prozess, welche sich durch das ganze Projekt zieht. Wenn während der Implementierung Probleme auftauchen, können wir den Kunden beraten, welcher Weg am sinnvollsten ist. In regelmäßigen Abständen finden Meetings mit den Kunden statt, um Fragen zu beantworten und dem Kunden den Projektstatus zu präsentieren.

Wenn es während der Implementierung so weit kommt, dass die Themen technischer werden, greift der Consultant auf das Wissen von einem technischen Architekten zurück. Er kennt Salesforce deutlich tiefer und kann noch so komplexe Fragen dem Kunden beantworten und dem Consultant aufzeigen, wie eine komplexe, technische Anforderung umgesetzt wird. Wenn es Anforderungen gibt, die eine Programmierung benötigen, kommt der Entwickler dazu. Dieser programmiert die Anforderungen und implementiert diese in der Testumgebung, wo sie dann ausgiebig ausprobiert werden.

Während der Testing-Phase, prüft der Consultant, ob die Anforderungen im System korrekt dargestellt wird werden und die Kommunikation zu anderen Schnittstellen steht. Im sogenannten UAT (User Acceptance Test = Akzeptanztest) führen zukünftige User die Tests selbst in Salesforce durch, um zu prüfen, ob alle Anforderungen dem Daily Business gerecht werden. Nach der Implementierungsphase trainiert oft der Consultant selbst die Anwender des Kunden.

Als Berater sollte man ein gewisses Maß an Reisebereitschaft gewillt sein, an den Tag zu legen. Durch die Tatsache allerdings, dass Salesforce ein browserbasiertes SaaS Produkt ist, kann der Zugriff auf die Instanz des Kunden von jedem Ort aus geschehen. Es ist nicht notwendig, jeden Schritt vor Ort beim Kunden zu implementieren. Dies bedeutet, dass mehr Zeit im eigenen Büro darauf verwendet werden kann, sich mit Kollegen auszutauschen, den Teamzusammenhalt zu stärken und die Wissensweitergabe zu unterstützen.

Die abwechslungsreiche Arbeit bei unterschiedlichen Kunden mit ihren unterschiedlichen Anforderungen und Menschen sorgt für eine steile Lernkurve in allen Bereichen. Durch die vielen verschiedenen Clouds (Sales, Service und Marketing uvm.) kann man sich auch noch weiter spezialisieren, wenn man möchte.
Wichtigste Eigenschaften eines CRM Consultants sind: Engagement und Begeisterung für Neues. Salesforce bietet als eines der wenigen Tools etwas an, was man ohne Programmieren meistern kann. Wenn man dann tiefer in die Programmierung gehen will, gibt es dazu ebenfalls Entfaltungsmöglichkeiten. Man hat also die Wahl.

Und zum Abschluss der passende Meme zum Job als Consultant ;)

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